Amaras Puls raste, als der plötzliche Aufruhr durch die Gruppe ging. Der Elefant war aus dem Nichts aufgetaucht, und sein trompetendes Gebrüll wirbelte die Touristen durcheinander wie Blätter in einem Sturm. Die Menschen schrien, wichen in alle Richtungen vom Weg ab und blickten kaum zurück, als die riesige Kreatur auf sie zustürmte.

Amara drückte sich wie erstarrt an den Baum, zu verängstigt, um auch nur zu atmen. Die Touristen waren ohne zu zögern geflohen und hatten sie dem Ungeheuer allein überlassen. Langsam richtete der Elefant seine Aufmerksamkeit auf sie, sein mächtiger Rüssel senkte sich nahe ihrer Schulter. Amaras Verstand schrie, sie solle weglaufen, aber ihre Beine wollten nicht gehorchen.

Zu ihrem großen Erstaunen stupste der Elefant ihre Hand mit einer überraschenden Sanftheit an. Seine Augen trafen die ihren, als ob er sie auffordern wollte, zu verstehen. Mit flatternden Ohren und einem leisen Stupser wurde ihr klar, dass der Elefant ihr folgen wollte, und trotz allem machte sie ihre ersten zögerlichen Schritte ins Unbekannte.

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Amara checkte in dem ruhigen, am Rande des Dschungels gelegenen Resort ein, und ihre Aufregung stieg, als sie an das Abenteuer dachte, das sie erwartete. Sie war hierher gekommen, um die Wildnis wie nie zuvor zu erleben – um eine Welt zu betreten, die sie bisher nur aus Dokumentarfilmen kannte und über die sie in Reiseführern gelesen hatte.

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Die Dschungelsafari war die sicherste Art, der Natur nahe zu kommen und die Tiere in ihrem unberührten Lebensraum zu beobachten. Als sie sich für die Tour anmeldete, schlief sie ein und war gespannt, was der Morgen bringen würde.

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Die Morgendämmerung tauchte die Bäume in ein sanftes, bernsteinfarbenes Licht, als Amara sich auf ihre Reise vorbereitete. Als sie am Treffpunkt ankam, waren bereits ein paar andere Touristen versammelt, die erwartungsvoll murrten. Ein robuster Jeep war in der Nähe geparkt, und ihr Führer – ein ruhiger Mann mit Augen, die jedes Geheimnis des Waldes zu kennen schienen – grüßte jeden von ihnen mit einem Nicken.

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Die Gruppe kletterte in den Jeep, und Amara spürte einen Hauch von Energie in der Luft, als sie losfuhren und sich das Brummen des Motors mit den erwachenden Geräuschen des Dschungels um sie herum vermischte. Während sich der Jeep durch den dichten Wald schlängelte, schärften sich Amaras Sinne mit jeder Bodenwelle und Kurve.

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Sie atmete tief ein und nahm die erdigen Gerüche und das gelegentliche Rascheln von unsichtbaren Kreaturen im Unterholz wahr. Ihr Führer wies sie auf ein leuchtendes Federkleid hier und ein wachsames Reh dort hin, das durch die Blätter spähte, und jeder Anblick versetzte sie in Ehrfurcht vor der ungezähmten Schönheit, die sie umgab.

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Das war die Flucht, die sie sich erhofft hatte – eine Welt voller Anblicke und Geräusche, weit weg von der Hektik der Stadt. Bald erreichten sie eine Lichtung, wo die Gruppe aufgefordert wurde, hinauszugehen und zu beobachten. Amara blickte sich um und spürte die Weite des Waldes, der sich in alle Richtungen erstreckte.

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Der Jeep, ihr einziger Weg zurück in die Zivilisation, wartete, während sie ein paar Schritte weitergingen und die stille Erhabenheit ihrer Umgebung in sich aufnahmen. Sie vergaß fast alles andere, verlor sich in der sanften Brise und dem leisen Rascheln der Blätter, bis ein seltsames, tiefes Grollen die Ruhe durchbrach.

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Zuerst war es weit weg, fast wie ein Donner, aber es wurde mit jeder Sekunde lauter. Amara drehte sich um, und ihre Augen weiteten sich, als ein riesiger Elefant aus den Bäumen brach, alarmierend trompetete und auf die verstreuten Touristen zustürmte.

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Die Gruppe löste sich in Chaos auf, die Menschen schrien und stolperten, als sie flohen. Doch als die anderen im Unterholz verschwanden, blieb Amara wie angewurzelt stehen, ihr Blick blieb an dem des Elefanten hängen, als dieser langsamer wurde und sich nur noch auf sie konzentrierte.

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Ihr Verstand raste, gefangen zwischen einem Gefühl der Ehrfurcht und dem ergreifenden Bewusstsein, dass dies keine sanfte, vorhersehbare Begegnung war. Jeder Instinkt sagte ihr, sie solle sich zurückziehen, dem Beispiel der Touristen folgen und in die Bäume flüchten. Doch der Blick des Elefanten – starr, fast flehend – hielt sie auf ihrem Platz.

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Das war nicht nur ein verängstigtes Tier, sondern es schien, als wollte es etwas von ihr. Es versuchte, jemanden zu führen, und da Amara nicht wie die anderen Touristen geflohen war, schien es sich auf sie festgelegt zu haben.

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Ihre zitternden Finger streiften den Griff des kleinen Campingmessers in ihrer Tasche, eine Geste, bei der sie sich verletzlich und absurd zugleich fühlte. Gegen eine so gewaltige Kreatur war diese winzige Klinge hoffnungslos unzureichend.

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Hinter ihr durchdrangen die verzweifelten Rufe der anderen Touristen die Stille des Waldes. “Tu das nicht!”, rief jemand mit angstvoller Stimme. “Da draußen ist es nicht sicher!” Amara drehte den Kopf und sah durch die Bäume hindurch die großen, panischen Augen der anderen.

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Der Reiseleiter schrie etwas in seiner Muttersprache, seine Stimme war verzweifelt, er gestikulierte verzweifelt. Nur wenige Worte erreichten sie durch die Dringlichkeit seines Tons – “Geh nicht… Gefahr!” -, aber die Bedeutung war klar.

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Der Elefant hielt inne, drehte den Kopf leicht, als wolle er lauschen, und seine dunklen Augen blickten wieder zu Amara, um ihr eine unausgesprochene Botschaft zu übermitteln: Folge ihr. Er machte einen Schritt vorwärts und schien sie genau zu beobachten, als ob er sich vergewissern wollte, dass sie ihm folgte. Ihr Atem stockte. Sie hatte keine wirklichen Optionen mehr; wegzulaufen kam ihr jetzt absurd vor.

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Mit einem tiefen, zittrigen Atemzug machte sie ihren ersten Schritt vorwärts, der sie in die Schatten des Waldes zog. Jeder Schritt brachte sie weiter weg von der Welt, die sie kannte. Dichtes Laub schloss sich um sie herum und warf den Pfad in den Schatten, doch der Elefant bewegte sich zielstrebig und führte sie auf einem Weg, der zu direkt schien, um zufällig zu sein.

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Amaras Nerven kribbelten, die Luft war dick mit dem Geruch von feuchter Erde und Laub. Mit jedem Schritt spürte sie, wie sie tiefer in das Unbekannte eintauchte, und ihre früheren Ängste wurden durch eine intensive Neugierde darüber gemildert, wohin sie gingen und warum dieser Elefant sie aufgesucht hatte.

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Als der Wald dichter wurde, erfüllten seltsame Geräusche die Luft. Insekten schwirrten in schweren Wolken, und ihr Summen nahm einen seltsamen Rhythmus an. Schatten bewegten sich über ihr, und Amara erhaschte flüchtige Blicke von Vögeln, die zwischen den Ästen hin- und herflogen.

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Gelegentlich blickte sie hinter sich, in der halben Hoffnung, andere Touristen oder sogar den Führer zu sehen, aber da war niemand. Sie war ganz allein mit diesem Tier, ihrem Beschützer und ihrem Peiniger zugleich.

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Nach gefühlten Stunden des Gehens merkte Amara, wie sich ihr Herzschlag verlangsamte und sich dem sanften Wiegen der Schritte des Elefanten anpasste. Der Elefant bewegte sich zielstrebig und geduldig und führte sie mit einer Sicherheit, der sie sich nicht entziehen konnte.

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Plötzlich öffneten sich die Bäume und gaben den Blick auf eine kleine Lichtung frei. Amaras Augen weiteten sich, als sie den Anblick vor sich sah: ein baufälliges Zelt, zerfleddert und verwittert, umgeben von verstreuten Kisten und Metallfallen. Ihr fiel das Herz in die Hose.

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Dies war nicht irgendein Lager – es hatte das unverwechselbare, hässliche Aussehen eines Wildererverstecks. Eine tiefe, schwelende Spannung erfüllte die Luft, als sie einen Schritt näher kam und ihren Blick nicht von den hässlichen Überresten menschlicher Einmischung lösen konnte. Alles in ihr schrie danach, sich umzudrehen und wegzulaufen, aber das konnte sie nicht – nicht mit dem Elefanten neben sich, der unbeirrbar war.

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Amaras Blick wanderte vom Zelt zu einem Schattenfleck am Rande der Lichtung. Ihr Atem blieb ihr im Hals stecken. Mit einem dicken Seil an einen Pfahl im Boden gefesselt war ein junges Elefantenkalb, dessen kleine, zitternde Gestalt in dem schwachen Licht kaum zu erkennen war. Die Augen des Kalbs waren vor Angst geweitet, es versuchte verzweifelt, sich zu befreien.

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Der Anblick zerbrach etwas in ihr. Deshalb hatte der Elefant sie hierher gebracht. Dieses verletzliche und verängstigte Kalb brauchte Hilfe – und sie war die Einzige, die sie ihm geben konnte. Amara blickte zu dem erwachsenen Elefanten neben ihr auf, und in ihren Augen dämmerte das Verständnis. Dies war eine Mutter, und sie hatte Amaras Hilfe auf die einzige Weise gesucht, die sie kannte.

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Sie holte zittrig Luft und griff mit tastenden Händen in ihre Tasche. Das Campingmesser fühlte sich in ihrem Griff kalt und schwer an, aber es war alles, was sie hatte. Sie kniete sich hin und suchte den Boden nach irgendwelchen Anzeichen von Bewegung rund um das Lager ab. Es sah leer aus, aber die Haare in ihrem Nacken standen ihr zu Berge und warnten sie davor, dass eine Gefahr lauerte, die gerade noch außer Sichtweite war.

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Amara holte tief Luft und ging in die Hocke, als sie hinter die erste Buschreihe schlüpfte, die das Versteck verbarg. Jeder Muskel war angespannt, ihr Herz hämmerte, als sie vorwärts schlich, jeden Schritt darauf bedacht, das trockene, knisternde Laub zu vermeiden, das sie zu verraten drohte.

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Unmittelbar hinter ihrer Sichtlinie konnte sie leise Stimmen hören – ein gedämpftes Gespräch zwischen zwei Männern, deren Tonfall träge und unaufmerksam war. Sie lehnte sich an einen Baumstamm und lauschte, während die Worte näher kamen, während ihr Verstand nach einem Plan suchte.

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Langsam tastete sie den Boden ab und entdeckte einen kleinen, glatten Stein, der sich an eine nahe gelegene Wurzel schmiegte. Sie griff danach und hob ihn auf, sein kühles Gewicht erdete sie und erinnerte sie daran, was auf dem Spiel stand. Mit angehaltenem Atem lehnte sie sich um den Baum herum und warf den Stein zum anderen Ende des Lagers, wo er mit einem leisen Knall aufschlug, der kaum lauter als ein Flüstern war.

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Einer der Wilderer schreckte auf, seine Stiefel knirschten, als er sich umdrehte. “Habt ihr das gehört?”, murmelte er, und sein Tonfall klang misstrauisch. Der andere Mann, der in der Nachmittagshitze schon halb weggedriftet war, grunzte und richtete sich auf.

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“Geh und sieh nach”, sagte er mit gereizter Stimme. Der erste Wilderer verdrehte die Augen, bewegte sich aber in Richtung des Geräusches, was Amara den nötigen Freiraum verschaffte. Als er sich entfernte, drückte sie sich mit dem Rücken an den Baum und schlüpfte in einen schattigen Bereich am Fuße eines dichten, ausladenden Busches.

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Der Geruch von feuchter Erde und verrottenden Blättern stieg ihr in die Nase, aber sie ignorierte ihn und richtete ihren Blick auf den Weg vor ihr. Einer der Wilderer hatte sein Gewehr ein paar Schritte entfernt an einer Kiste lehnen lassen. Wenn sie sich schnell bewegte, konnte sie an ihm vorbeischlüpfen. Aber jede Sekunde, die sie zögerte, war eine Sekunde zu lang.

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Ihre Finger verkrampften sich um das winzige Messer, ihre einzige Waffe an einem Ort, an dem sie nichts zu suchen hatte. Sie huschte aus dem Gebüsch, nutzte die größeren Kisten und Fässer als Deckung und schlängelte sich zwischen ihnen hindurch, wobei ihr Herz jedes Mal raste, wenn ihr Fuß den Boden berührte.

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Das kleinste Geräusch konnte sie verraten, und mit jedem vorsichtigen Schritt spürte sie das Gewicht der Gefahr auf sich drücken, als würde die Luft selbst den Atem anhalten. Gerade als sie die nächste Kiste erreichte, ertönte eine Stimme hinter ihr.

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“Hey, wo bist du hin?” Der Wilderer, der das Geräusch überprüft hatte, kam zurück, seine schweren Stiefel knirschten im Dreck. Amara erstarrte, drückte sich gegen die Kistenwand und betete, dass ihre dunkle Kleidung im Schatten verschwinden würde, dass sie in dem schwachen Licht, das durch das Vordach fiel, unsichtbar war.

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Ihre Hand zitterte um das Messer, denn sie wusste, wenn er sie jetzt sah, hatte sie keine Chance. Der Wilderer blieb stehen und ließ seinen Blick über das Lager schweifen. Ihr Herz raste mit jeder Sekunde, die er verweilte, und seine Augen streiften nur wenige Zentimeter über ihre zusammengekauerte Gestalt. “Da ist nichts”, murmelte er vor sich hin und wandte sich ab, um sich wieder seinem Partner am Eingang des Lagers anzuschließen.

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Amara nutzte die Gelegenheit, atmete leise aus und ging schnell zu dem Zelt, in dem das Elefantenbaby angebunden war. Sie schlüpfte zwischen den Kisten und Zelten hindurch und machte sich so klein wie möglich. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie dachte über jede Bewegung, jedes mögliche Geräusch nach.

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Sie war jetzt so nah, dass sie die großen, panischen Augen des Kalbs sehen konnte, seinen kleinen Körper, der sich an den Pfahl im Boden drückte. Dieser Anblick bestärkte sie nur noch mehr in ihrer Entschlossenheit, sie beide von diesem Ort wegzubringen.

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Sie griff nach unten und strich mit den Fingern über die feuchte Erde, als sie näher an das Kalb herankam. Das arme Tier atmete schnell und sein kleiner Rüssel bebte, als es ihre Nähe spürte. Sie wusste, dass sie schnell handeln musste. Jeden Moment konnten die Männer sie bemerken, feststellen, dass sie in der Gruppe fehlte, oder schlimmer noch, sie neben dem hilflosen Kalb kauern sehen.

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Als sie begann, die Seile, mit denen das Kalb gefesselt war, vorsichtig durchzusägen, ließ ein plötzliches Rascheln sie erstarren, das Messer in der Luft schwebend. Sie hielt den Atem an, das Herz klopfte ihr in den Ohren und sie hörte, wie einer der Wilderer laut brummte. “Wir sind schon zu lange hier. Dem Boss wird es nicht gefallen, wenn wir uns nicht bald auf den Weg machen.”

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Gerade als Amara den letzten Strang des Seils durchtrennte, stieß das Kalb ein leises, fast erleichtertes Wimmern aus. Sie legte eine beruhigende Hand auf seine zitternde Seite, in der Hoffnung, es so weit zu besänftigen, dass wir uns gemeinsam leise davonmachen konnten. Aber der junge Elefant hatte andere Vorstellungen.

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In dem Moment, in dem sie den Blick abwandte, um den Weg zu beobachten, rannte er mit überraschender Geschwindigkeit los und stürzte direkt in den Wald. Ein erschrockener Schrei entwich ihren Lippen, als sie sich umdrehte und sah, wie die kleine Gestalt des Kalbs im dichten Laub verschwand.

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Der panische Sprint des Kalbs blieb nicht unbemerkt. Hinter ihr ertönten Stimmen, dringend und scharf. “Habt ihr das gehört?”, bellte einer der Wilderer und seine Stimme klang misstrauisch. Schwere Schritte stampften auf den Boden und kamen näher, als sie sich ihrer Position näherten.

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Bevor Amara überhaupt daran denken konnte, wegzulaufen, packten raue Hände ihre Arme und zerrten sie auf die Füße. Sie keuchte und wand sich in ihrem Griff, aber der Griff war fest. “Sieh an, sieh an… was haben wir denn da?”, höhnte einer der Männer, sein Blick war hart und kalt, als er ihr zerzaustes Äußeres betrachtete.

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Der andere Wilderer, dessen Gesicht von einer gezackten Narbe gezeichnet war, griff nach seinem Gewehr und zielte damit auf ihre Brust. “Was sollen wir jetzt mit ihr machen?”, fragte der Narbengesichtige mit einem boshaften Funkeln in den Augen. “Ganz einfach.” Sein Partner grinste und richtete seinen Griff um die Waffe.

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“Wir fesseln sie. Wir werden lange weg sein, bevor sie jemand findet.” Amara lief ein Schauer über den Rücken, und ihre Gedanken rasten auf der Suche nach einem Ausweg. Ihre Kehle schnürte sich zu, und sie hatte Mühe, ihre Miene ruhig zu halten, aber ihr Puls pochte in ihren Ohren und übertönte alles andere. Sie konnten doch nicht ernsthaft vorhaben..

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Bevor sie ihren eigenen Schrecken verarbeiten konnte, erschütterte ein gewaltiges Rumpeln den Boden unter ihnen. Die Bäume erzitterten, und die selbstsicheren Mienen der Wilderer gerieten ins Wanken, ihre Köpfe zuckten in Richtung des Geräusches. Aus dem dichten Unterholz tauchte die Elefantenmutter auf, die Ohren weit aufgerichtet, die Augen vor Wut leuchtend.

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Sie stieß einen ohrenbetäubenden Trompetenstoß aus, der die Vögel in die Luft schickte und die Wilderer erstarren ließ. “Was zum…”, stammelte einer der Männer, seine Stimme war vor lauter Brüllen des Elefanten kaum zu hören. Aber er kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen. Der Elefant stürmte mit seiner massiven Gestalt mit unaufhaltsamer Wucht auf sie zu.

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Panik überflutete die Augen der Wilderer, und sie ließen ihre Waffen fallen, als sie in ihrem verzweifelten Rückzug übereinander stolperten. Amara nutzte das Chaos, um sich aus dem Griff der Wilderer zu befreien. Sie rannte in die entgegengesetzte Richtung, ihr Herz klopfte vor Angst und Erleichterung zugleich.

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Sie blieb erst stehen, als sie eine kleine Lichtung erreichte, auf der zu ihrem Erstaunen das Kalb am Rande der Bäume stand und auf sie wartete. Das Kalb, das Amaras Anwesenheit spürte, eilte an ihre Seite und streckte seinen winzigen Rüssel nach oben, um sie erleichtert zu kraulen.

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Amara näherte sich dem Kalb vorsichtig, ihre Beine zitterten noch immer. Der wachsame Blick des Kalbs wurde weicher, als Amara näher kam, und sie spürte eine Welle der Dankbarkeit. Sie warf einen Blick über die Schulter und beobachtete, wie die Elefantenmutter aus den Bäumen auftauchte, um sich ihnen anzuschließen. Gemeinsam bildeten die drei eine Reihe, wobei die ständige Präsenz der Elefantenmutter Amara ein kurzes Gefühl der Sicherheit vermittelte.

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Amara ging neben den Elefanten her, der Nervenkitzel ihrer Flucht pulsierte noch immer durch ihre Adern. Der Dschungel hatte sich noch nie so lebendig angefühlt – jedes Flüstern der Blätter, jeder huschende Schatten schien eine Geschichte zu erzählen und erfüllte sie mit einem seltsamen Rausch, den sie noch nie zuvor erlebt hatte.

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Ihre Atemzüge kamen in gleichmäßigen, gemessenen Schlägen, als ihr Herz sich zu verlangsamen begann, eingelullt vom sanften Rhythmus der Elefantenmutter und ihres Kalbes, die neben ihr liefen. Sie blickte zu der Elefantenmutter auf und war dankbar für ihre ruhige und schützende Anwesenheit. Wenn sie den Dschungel überleben wollte, hätte sie sich keine bessere Gesellschaft wünschen können.

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Doch von hinten ertönte ein leises Schnalzen, das scharf genug war, um sie erstarren zu lassen. Auch die Elefanten hielten inne, die Ohren spitzten sich, die Körper waren angespannt. Amara drehte sich um, als etwas an ihr vorbeizischte und die Luft dort zerschnitt, wo sich Sekundenbruchteile zuvor noch ihr Kopf befunden hatte.

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Ihr Verstand setzte aus, und ihre Instinkte übernahmen die Kontrolle, als ihr Körper in die Tiefe fiel und sie auf den Boden drückte. Ein weiteres Krachen ertönte, jetzt unverkennbar – ein Schuss. Die Elefantenmutter reagierte sofort, ihre massige Gestalt schien sich zu verdoppeln, ihre Ohren spitzten sich zu, und sie brüllte, dass der Boden bebte.

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Die Elefantenmutter stieß einen tiefen, grollenden Schrei aus und führte Amara und das Kalb in den Schutz des Unterholzes. Doch noch während sie sich bewegten, erblickte Amara zwei Gestalten mit grimmigen Gesichtern, die sich ihrer Position näherten.

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Panik durchströmte sie, doch sie zwang sich, weiterzugehen, angetrieben von der Entschlossenheit, die sie von der Elefantenmutter ausstrahlte. Sie drängte sich durch die dichte Vegetation, ihre Schritte passten sich den winzigen, schnellen Schritten des Kalbs an, als sie sich tiefer in den Wald hineinmanövrierten.

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Sie riskierte einen Blick über die Schulter und sah, wie die beiden Wilderer sie einholten, ihre Schritte wurden lauter, ihre Gesichter waren von Wut gezeichnet. Amaras Herz pochte, ihr Atem ging schwer, als sie ihre Beine zwang, mit dem gleichmäßigen, entschlossenen Schritt der Elefantenmutter Schritt zu halten.

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Der Wald erstreckte sich vor ihr wie ein langer grüner Tunnel, eine Mischung aus Schatten und Sonnenlicht flackerte über ihren Weg und tauchte alles in einen surrealen, traumähnlichen Dunst. Ihre Sicht verengte sich und sie konzentrierte sich nur noch auf den Weg vor ihr.

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Plötzlich blieb die Elefantenmutter stehen, drehte ihren Kopf, um Amara und das Kalb anzusehen und forderte sie auf, weiterzugehen, während sie sich zwischen sie und die Wilderer stellte. Amara zögerte, unsicher, ob sie in der Nähe bleiben oder weiterlaufen sollte. Doch mit einem sanften Rüsselstupser schob die Elefantenmutter Amara vorwärts und forderte sie und das Kalb auf, ohne sie weiterzugehen.

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Das Kalb wimmerte leise, folgte aber gehorsam und führte Amara tiefer in die Bäume. Sie bewegten sich schweigend, und ihr Verstand raste, als sie versuchte, ihre Situation zu begreifen. Sie spürte den ursprünglichen Nervenkitzel des Überlebens, der nur durch die rohe Angst gemildert wurde, die sich an jeden ihrer Gedanken klammerte.

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Sie warf einen Blick zurück, um die Elefantenmutter zu sehen, die den Wilderern immer noch den Weg versperrte und mit ihrer massiven Gestalt eine unerschütterliche Barriere zwischen ihnen und Amara bildete. Aber selbst aus dieser Entfernung konnte sie erkennen, dass es nicht ausreichen würde, um sie lange aufzuhalten.

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Ihre Schritte traten auf eine Lichtung, und das Sonnenlicht, das durch die Baumkronen fiel, ließ alles in einem scharfen Licht erscheinen. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie eine Menschenmenge am Rande der Lichtung entdeckte – bekannte Gesichter, die Touristen aus ihrer Gruppe und eine Gruppe von Waldhütern. Erleichterung durchflutete sie und mischte sich mit einer Dringlichkeit, die sie vorwärts trieb.

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“Hier drüben!”, rief eine der Touristinnen und wedelte mit den Armen, als sie Amara entdeckte. Die Ranger waren sofort zur Stelle, erkannten die angespannte Situation und bewegten sich schnell, um die Wilderer abzufangen. Die beiden Männer schwankten beim Anblick der Menschenmenge, und ihre Tapferkeit löste sich unter den Blicken der bewaffneten Ranger schnell auf.

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Sie versuchten zu fliehen, aber es war zu spät. Innerhalb von Sekunden hatten die Ranger sie festgenommen, ihre Proteste wurden vom Gemurmel der Schaulustigen und den strengen Befehlen der Beamten übertönt. Amara atmete einen langen, zitternden Atemzug aus, und ihre Schultern entspannten sich schließlich, als sie merkte, dass die Gefahr vorüber war.

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Sie kniete nieder, die Erschöpfung lastete auf ihr, als sie eine Hand nach dem Kalb ausstreckte, das sich dicht an ihre Seite gepresst hatte und dessen winziger Rüssel in einer Geste der gemeinsamen Erleichterung ihre Hand berührte.

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Die Elefantenmutter, die sich vergewissert hatte, dass die Bedrohung durch die Wilderer beseitigt war, kam zu ihnen herüber, und ihre ruhigen, weisen Augen trafen Amaras. Sie legte ihren Rüssel sanft über den Rücken ihres Kalbes und führte es näher an ihre Seite.

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Als die Wilderer gefesselt und mit starrem Blick abgeführt wurden, blickte Amara zu den Förstern, die die Touristen befragten und den Tatort begutachteten. Sie fertigten einen offiziellen Bericht an, in dem die illegalen Aktivitäten der Wilderer für künftige Maßnahmen festgehalten wurden. Amara nickte dankbar, als sich einer der Förster näherte, sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Erleichterung und Respekt.

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“Das war sehr mutig”, sagte er und blickte auf die Elefanten. “Diese Tiere gehen nicht oft eine Bindung mit Fremden ein. Sie müssen sich ihr Vertrauen verdient haben.” Amara lächelte schwach und blickte auf ihre ungewöhnlichen Gefährten. “Sie haben mir das Leben gerettet”, murmelte sie mit leiser Stimme, “ich glaube nicht, dass ich es ohne sie geschafft hätte.”

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Der Ranger nickte und richtete seinen Blick auf die Elefanten. “Sie haben einen bemerkenswerten Sinn für Loyalität”, antwortete er. “Sie haben Glück, dass Sie ihnen heute über den Weg gelaufen sind.” Als die Touristen begannen, die Lichtung zu verlassen, blieb Amara stehen und ließ ihren Blick auf der Elefantenmutter und ihrem Kalb ruhen.

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Jetzt, da die Wilderer weg waren, entspannte sich Amara und versuchte, ihr Herz zu beruhigen, das wegen des Adrenalins in ihrer Brust pochte. Sie trat näher an die Elefanten heran und streckte eine zaghafte Hand aus. Die Elefantenmutter beugte sich vor, ihre warme, beständige Präsenz war eine beruhigende Berührung.

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Amara erkannte, dass es Zeit war, den Rückweg anzutreten, und als sie ein letztes Mal zurückblickte, hätte sie schwören können, dass die Elefantenmutter sie ansah, als wollte sie “Danke” sagen, dass sich ihre Wege aus einem bestimmten Grund gekreuzt hatten und dass sie für immer dankbar sein würde.

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