Jeremy bewegte sich langsam in seinem Schlafzimmer, plusterte die Kissen auf und genoss den seltenen Luxus, früh am Abend ins Bett zu kommen. Angesichts des herannahenden Schneesturms war der alte Mann zufrieden damit, sich in sein Bett zu kauern und zu schlafen, sicher und warm.
Gerade als er sich in sein frisch gemachtes Bett legen wollte, warf er einen letzten Blick aus dem Fenster und bemerkte etwas, das sich in den Büschen versteckte. Er hielt es für ein Eichhörnchen oder ein Nagetier, das Schutz vor der Kälte suchte, und machte sich auf den Weg zu seinem Bett, als es an der Tür klingelte und er aufschreckte.
Als er die Tür öffnete, fand er seine junge Nachbarin vor, deren Gesicht blass und ängstlich war. “Mr. Rogers, da ist ein Tier in Ihrem Garten. Es muss frieren”, sagte das süße Mädchen mit einer Stimme, die von Dringlichkeit geprägt war. Jeremy bedankte sich und ging, um nach dem Tier zu sehen. Doch als er näher kam, stockten seine Schritte und sein Gesicht wurde blass; unter dem Bauch des Tieres war etwas Fröstelndes verborgen.
Jeremy hatte sein ganzes Leben in der ruhigen Stadt Berkshire verbracht, einem Ort, an den er viele Erinnerungen hatte. Er war hier geboren und aufgewachsen, hatte seine wunderschöne Frau Helen kennen gelernt und geheiratet, und gemeinsam hatten sie 35 Jahre in diesem Haus verbracht und ein Leben aufgebaut, das sich einst unzerstörbar anfühlte.
Doch dieses Kapitel war schon lange zu Ende. Seit Helen über ein Jahrzehnt fort war, hatte sich Jeremy an die Einsamkeit gewöhnt und füllte seine Tage mit Routine und Hausarbeit, wobei das leise Summen der Uhr seine einzige Gesellschaft war.
Mit 75 Jahren war er immer noch entschlossen unabhängig, mähte hartnäckig seinen eigenen Rasen und hielt das Haus in Ordnung, obwohl das Gewicht der Einsamkeit in jeder Ecke lauerte. Diese Einsamkeit wurde während des kalten Winters noch schlimmer. Die Kälte nagte an seinen alten Knochen, jeder raue Windstoß erinnerte ihn an seine Gebrechlichkeit.
Als sich ein Schneesturm ankündigte, vor dem die örtlichen Behörden gewarnt hatten, beeilte sich Jeremy mit seiner Arbeit und wollte sich in sein Bett zurückziehen, um der Kälte und der Einsamkeit zu entfliehen, die sich in der Kälte immer hart anfühlte.
Jeremy wollte sich gerade ins Bett legen, als es an der Tür klingelte und die Abendstille durchbrach. Er seufzte und spürte die Schmerzen in seinen Gelenken, als er zur Tür schlurfte. Dort stand das kleine Mädchen von nebenan, ihr Atem dampfte in der kalten Luft.
“Mr. Rogers, in Ihrem Garten ist ein schwarzes Tier”, sagte sie, und ihre Stimme klang besorgt. “Es liegt dort seit dem Morgen, und ich fürchte, es wird erfrieren.” Jeremy blinzelte. Ein Tier? In seinem Garten? Er hatte den ganzen Tag kein einziges Geräusch gehört, aber die Angst des Mädchens war unüberhörbar.
Jeremy nickte verwirrt und bedankte sich bei ihr. Er schloss die Tür, und die Kälte steckte ihm noch in den Knochen, als er sich gegen die Kälte wappnete. Er zog seinen dicksten Mantel, seinen Schal und seine Handschuhe an und bereitete sich auf den Ansturm der eisigen Luft vor.
Die Kälte traf ihn wie ein Schlag, der Wind kratzte sich durch seine Schichten und drang in seine Gelenke ein. Jeder Schritt war eine Anstrengung, und sein Atem stieß in nebligen Stößen aus, während er zum Hinterhof stapfte.
Als Jeremy sich dem Garten näherte, entdeckte er das schwarze Tier, das sich in der Nähe des Zauns zu einem engen Ball zusammengerollt hatte. Sein Fell war verfilzt und schmutzig, halb mit Schnee bedeckt und kaum zu erkennen. Er ging näher heran, und sein Herz schlug schneller mit einer Mischung aus Sorge und Vorsicht.
Jeremy blieb auf Abstand, die Augen starr auf die Kreatur gerichtet, während sein Puls raste. Als er langsam näher kam, stockte ihm der Atem, als er erkannte, dass es ein Bärenjunges war! Das Bärenbaby schien verletzlich zu sein, aber Jeremy wusste es besser. Jede Bewegung, um zu helfen, könnte einen Angriff der Mutter auslösen, die vielleicht in der Nähe lauerte. Die Gefahr hielt ihn fest an seinem Platz.
Jeremys Herz klopfte, als er das Jungtier aus einer vorsichtigen Entfernung beobachtete. Es sah hilflos aus, fast wie ein ausrangierter Teddybär, der sich in den Schnee schmiegte. Aber Jeremy wusste, dass er sich von seiner Unschuld nicht entwaffnen lassen durfte, denn die lauernde Bedrohung durch seine Mutter war eine Gefahr, die er nicht ignorieren konnte.
Jeremy trat einen Schritt zurück, sein Herz hämmerte, als er merkte, wie verletzlich er in dieser Lage war. Er zögerte, sein Instinkt zu helfen kollidierte mit der klaren und gegenwärtigen Gefahr. Er drehte sich um und machte sich mit unsicherem Atem auf den Weg zurück ins Haus.
Jeremy schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen, seine Gedanken rasten. Er konnte das Bärenjunge nicht einfach in der eisigen Kälte zurücklassen, aber die Gefahr, von seiner Mutter angegriffen zu werden, schwebte in seinen Gedanken.
Wenn er verletzt würde, wer würde ihm dann helfen? Er war allein und hatte niemanden, der sich um ihn kümmerte, wenn etwas schief ging. Die Aussicht auf einen schlimmen Sturz oder einen schweren Biss war mehr als nur schmerzhaft – sie konnte katastrophal sein. Aber er konnte auch nicht zulassen, dass ein Tier in seinem Garten erfror.
Er starrte aus dem Fenster und beobachtete, wie die ersten Schneeflocken zu fallen begannen, zunächst nur leicht, dann aber mit gleichmäßigem, bedächtigem Tempo. Der Anblick ließ sein Herz sinken. Er wusste, dass der Sturm nur noch schlimmer werden würde, und dass das Bärenbaby in der bitteren Kälte keine Chance haben würde.
Der Gedanke, dass das Jungtier erfrieren könnte, nagte an ihm und zog den Knoten der Angst in seiner Brust noch fester. Er konnte es nicht einfach geschehen lassen. Vom Wohnzimmer aus behielt er das Jungtier im Auge und hoffte, dass seine Mutter bald auftauchen und es in Sicherheit bringen würde.
Doch je mehr Stunden verstrichen, desto mehr schwand seine Hoffnung. Entschlossen zu handeln, zog Jeremy sich einen zusätzlichen Pullover, einen dicken Schal und ein Paar alte Gartenhandschuhe über, in der Hoffnung, dass sie ihm etwas Schutz bieten könnten. Er fühlte sich sperrig und unsicher und wappnete sich für das, was vor ihm lag. Er konnte nicht einfach dasitzen und nichts tun.
Jeremy trat noch einmal nach draußen, die Kälte stach ihm ins Gesicht, als er sich auf den Weg in den Hinterhof machte. Diesmal bewegte er sich langsam und vorsichtig und hielt Abstand. Der Bär war immer noch da, sein Körper schützend zusammengerollt.
Als er näher kam, bemerkte Jeremy, dass die Haltung des Bärenjungen seltsam war. Anstatt im Gebüsch Schutz vor der Kälte zu suchen, schien es wie angewurzelt an derselben Stelle zu verharren und sich keinen Zentimeter zu bewegen. Gelegentlich gab das Bärenjunge leise wimmernde Laute von sich, ein Geräusch, das auf etwas anderes als offene Feindseligkeit hindeutete.
Es versuchte nicht, ihn zu bedrohen; es bewachte etwas. Sein Puls beschleunigte sich vor Neugierde. Was könnte es verbergen? Jeremy atmete tief durch und ging näher heran, um das Bärenjunge zu beruhigen. “Ganz ruhig… Ich bin nicht hier, um dir weh zu tun”, murmelte er mit sanfter, aber fester Stimme.
Die Augen des Jungtiers verfolgten jede seiner Bewegungen, aber es schien ihm überhaupt nicht weh zu tun. Stattdessen bewegte es sich leicht und enthüllte etwas, das unter seinem Bauch verborgen war. Jeremys Herz klopfte, als er schwache, seltsame Geräusche hörte – weiche, gedämpfte Geräusche, die ihm unbekannt und unheimlich waren.
Jeremys erster Gedanke war, dass die seltsamen Geräusche von einem anderen Jungtier stammen könnten – vielleicht von einem Geschwisterchen. Diese Erkenntnis verstärkte nur seine Besorgnis; wenn es mehrere Junge gab, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutter in der Nähe war. Sein Magen zog sich zusammen, und er zog sich schnell ins Haus zurück.
Drinnen schnappte er sich seinen Laptop und tippte dringende Fragen ein wie “wie wird man ein Bärenjunges im Garten los” und “was macht man mit verlassenen Bärenjungen in der Nähe” Jedes Ergebnis bestätigte seine Befürchtungen: Er sollte sie in Ruhe lassen, da die Mutter wahrscheinlich in der Nähe war.
Der Rat war eindeutig: Vermeiden Sie Einmischungen und wenden Sie sich an das örtliche Tierheim. Die Fachleute würden wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollten, vor allem, wenn das Jungtier wirklich ausgesetzt wurde. Jeremy las mehrere Quellen, die alle die Risiken betonten, die der Umgang mit Wildtieren mit sich bringt.
Ein Gefühl der Dringlichkeit überkam Jeremy, als der Schneefall draußen stärker wurde. Die Bärenmutter war immer noch nicht erschienen, um ihre Jungen in Sicherheit zu bringen, und er wusste, dass er selbst keinen Rettungsversuch unternehmen konnte. Doch je länger er wartete, desto größer wurde das Risiko, dass die Jungen in der bitteren Kälte erfrieren würden.
Jeremy saß am Fenster, während der Schneefall draußen zu einem gleichmäßigen weißen Vorhang verdichtete. Er spürte ein nagendes Gefühl der Hilflosigkeit, und die Dringlichkeit der Situation lastete schwer auf ihm. Unsicher, was er als Nächstes tun sollte, griff er nach seinem Telefon und rief das örtliche Tierheim an.
Die Frau am anderen Ende der Leitung hörte geduldig zu, seufzte aber bedauernd. “Es tut mir leid, Mr. Rogers”, sagte sie mit entschuldigender Stimme. “Wegen des heranziehenden Sturms kann unser Rettungsteam nicht vor Ort sein, bis es aufklart. Es ist im Moment einfach zu gefährlich.”
Jeremy bedankte sich bei ihr und sein Herz sank, als er auflegte. Der Schnee fiel schneller und dichter, und die Kälte biss durch jede Ritze und jeden Spalt in seinem alten Haus. Er warf einen Blick nach draußen zu dem Bärenjungen, das immer noch über seinen versteckten Schatz kauerte.
Wir hatten keine Zeit zu verlieren; der Sturm würde nur noch schlimmer werden, und das Bärenbaby und alles, was es beschützte, würden die Nacht unter diesen brutalen Bedingungen nicht überleben. Der Gedanke, dass sie dort draußen erfrieren würden, beunruhigte ihn zutiefst.
Jeremy wusste, dass er nicht tatenlos zusehen konnte. Er packte sich noch einmal ein, seine Entschlossenheit überwog die Angst. Er stapfte durch den Schnee zu seinem Schuppen im Hinterhof, der Wind peitschte ihm ins Gesicht, während er seine Werkzeuge und Vorräte durchwühlte.
Er brauchte etwas – irgendetwas -, das das Bärenjunge weglocken konnte, ohne es zu provozieren. Verrückte Ideen schwirrten in seinem Kopf herum, während er die überfüllten Regale durchsuchte. Dann fiel sein Blick auf ein altes Quietschspielzeug, das vor Jahren dem Hund eines Nachbarn gehört hatte.
Er überlegte kurz, ob er es werfen sollte, um das Bärenjunge abzulenken, weil er dachte, es könnte seine Neugierde oder Spiellust wecken. Aber das Spielzeug war durch das Alter brüchig geworden, und er befürchtete, der Bär könnte es als Bedrohung ansehen oder einfach ignorieren.
Ein weiterer halbfertiger Plan entstand, als er auf einen aufgewickelten Gartenschlauch starrte. Wie wäre es, wenn er den Boden in der Nähe des Bärenjungen besprühte, um ihn zurückzutreiben? Aber die Vorstellung, Wasser in eisige Flecken zu verwandeln, ließ ihn schnell wieder davon ablassen.
Das Letzte, was er wollte, war, in der eisigen Kälte eine rutschige Gefahr zu schaffen. Jeremy spürte, wie die Frustration zunahm. Jede Idee schien zu scheitern, entweder unpraktisch oder potenziell schädlich. Der Schnee fiel jetzt heftiger und wirbelte in heftigen Böen, die auf seiner Haut stachen.
Er schloss die Augen, atmete tief durch und stemmte sich gegen die steigende Flut der Panik. Es musste doch einen Weg geben, das zu schaffen. Jeremy starrte aus dem Fenster und spürte, wie das Gewicht der Situation auf ihn drückte.
Er wusste, dass er einen anderen Ansatz brauchte. Er betrachtete das Bärenjunge erneut, studierte sein verfilztes Fell und seinen dünnen Körper. Das Bärenbaby sah zerbrechlich und schwach aus und zitterte unkontrolliert in der brutalen Kälte, ohne dass ihm eine Idee durch den Kopf schoss – vielleicht konnte er das Bärenbaby mit Futter locken.
Jeremy eilte in die Küche und steuerte direkt auf die Gefriertruhe zu. Er schnappte sich eine Tüte Würstchen, in der Hoffnung, dass der verlockende Geruch das Bärenbaby weglocken würde. Er wickelte seine Hand in eine dicke Decke, um sich vor möglichen Bissen und Kratzern zu schützen, und ging zügig in die Küche, wobei sich seine Entschlossenheit mit jedem Schritt verfestigte.
Er zündete den Grill an, und die Würstchen brutzelten, als sie auf die heiße Oberfläche trafen. Der würzige Duft erfüllte schnell die Luft und erwärmte den Raum und Jeremys Laune. Sorgfältig legte er die Würstchen auf den Teller und trat in den kalten Abend hinaus, um den Elementen mit neuer Entschlossenheit zu trotzen.
Als Jeremy sich dem Bärenjungen näherte, bewegte er sich mit bedächtiger Langsamkeit, um es nicht zu erschrecken. Er legte ein Würstchen in die Reichweite des Bären, der warme Duft wehte zwischen ihnen. Die Nase des Bärenjungen zuckte, als es den Geruch wahrnahm, aber es blieb an Ort und Stelle, die Augen immer noch auf das gerichtet, was unter ihm lag.
Unbeirrt legte Jeremy weiter eine Spur aus Würstchen, wobei jedes Stück langsam in Richtung des Schuppens führte. Er bewegte sich methodisch, sein Atem vernebelte die Luft und er legte ein Würstchen nach dem anderen ab, bis er den Eingang des Schuppens erreichte.
Dann zog er sich mit klopfendem Herzen zurück, um von seinem Haus aus zuzusehen. Als er durch das Fenster spähte, wurde Jeremy noch ängstlicher, als er das Jungtier beobachtete. Es hatte sich nicht bewegt und kauerte immer noch schützend über seiner versteckten Fracht. Zweifel nagten an ihm – hatte er wieder versagt?
Die Minuten zogen sich in die Länge, jede einzelne kam ihm wie eine Ewigkeit vor, während der Schnee um sie herum immer heftiger wirbelte. Doch dann erregte eine kleine Bewegung Jeremys Aufmerksamkeit. Der Kopf des Bären hob sich leicht, seine Nasenlöcher blähten sich, als er die Luft schnupperte und der Duft der Würste ihn endlich erreichte.
Langsam, vorsichtig, vom Hunger getrieben, bewegte er sich vorwärts. Es schnappte sich das erste Würstchen und kaute eifrig, dann hielt es inne, um die Situation zu begutachten. Stück für Stück folgte das Bärenjunge der Spur, seine Bewegungen waren vorsichtig und bedächtig.
Jeremy sah mit angehaltenem Atem zu und spürte eine Mischung aus Erleichterung und Anspannung, als der Bär jedes Stück Wurst verschlang. Das Tier schien mit jedem Bissen mutiger zu werden, die Verlockung der Nahrung überwältigte seine anfängliche Vorsicht.
Schließlich erreichte das Bärenjunge die Schwelle des Schuppens. Es hat geklappt! Der Bär hatte sich, vom Hunger getrieben, von dem Ort entfernt, den er so heftig bewacht hatte. Jeremy atmete aus und eine kleine, aber tiefe Erleichterung überkam ihn, als er sah, wie das Jungtier nach dem Teller mit den Würstchen im Schuppen griff.
Als das Bärenjunge den Teller mit den Würstchen im Schuppen erreichte, ging Jeremy schnell weiter und schloss die Tür hinter ihm, um das Tier vor dem unerbittlichen Schneefall zu schützen. Er hielt einen Moment inne, sein Herz raste noch immer in der Erwartung, von der Bärenmutter überfallen zu werden, bevor er seine Aufmerksamkeit auf das richtete, was das Bärenjunge so heftig bewacht hatte.
Jeremy näherte sich der Stelle ängstlich, der Schnee knirschte unter seinen Füßen, als er sich näherte. Die schwachen, seltsamen Geräusche waren immer noch zu hören, gedämpft und fast gespenstisch in der Stille des Sturms. Seine Gedanken rasten, jeder Schritt brachte ihn der Antwort näher.
Er kniete sich hin, und sein Atem stockte, als er die dünne Schneeschicht, die die Kreaturen bedeckte, vorsichtig abbürstete. Zu seinem Erstaunen war die Kreatur, die hinter den seltsamen Geräuschen steckte, die Jeremy zuvor erschreckt hatten, kein weiteres Bärenjunges.
Stattdessen waren es zwei winzige Welpen, deren Fell verfilzt und mit Schnee bedeckt war. Sie blickten mit großen, blinzelnden Augen zu ihm auf und ihre kleinen, runden Körper zitterten leicht. Jeremys Herz schwoll vor Erleichterung und Verwunderung an.
Behutsam wickelte Jeremy die Welpen in eine warme Decke und drückte sie an seine Brust. Er eilte ins Haus, bedachte ihren empfindlichen Zustand und legte sie in eine gemütliche Kiste in der Nähe des Kamins, wo die Wärme ihnen helfen würde, wieder zu Kräften zu kommen.
Seine Gedanken wanderten schnell zu dem armen Bärenjungen. Jeremy kehrte in den Schuppen zurück, sein Atem vernebelte sich in der bitteren Kälte. Das Bärenjunge lag zusammengesackt auf dem Boden, die Augen halb geschlossen und der Körper regungslos, seine frühere Entschlossenheit war nun durch völlige Erschöpfung ersetzt.
Jeremys Puls beschleunigte sich; das Bärenjunge hatte eindeutig alles gegeben, um die Welpen zu beschützen, und nun lag es am Rande des Zusammenbruchs. Er kniete sich neben das Bärenbaby, seine Hände zitterten, als er es vorsichtig auf Lebenszeichen untersuchte. Die Atmung des Bären war flach, sein Körper schwach und nicht ansprechbar.
Die bittere Kälte und die unerbittliche Anstrengung hatten ihren Tribut gefordert. Jeremys Herz schmerzte, als er erkannte, wie schlimm der Zustand des Bärenjungen war – er hatte so viel geopfert, um die Welpen zu beschützen. Panik drohte Jeremy zu übermannen, als er das verfilzte Fell des Bären streichelte.
Er konnte den Gedanken nicht ertragen, das Bärenjunge jetzt zu verlieren, nicht nach allem, was es getan hatte. Jeremy hob das Tier vorsichtig hoch, nahm es in die Arme und trug es ins Haus, in der Hoffnung, dass die Wärme seines Hauses ausreichen würde, um es zu retten.
Jeremy legte das Bärenjunge vorsichtig neben den Kamin und wickelte es fest in eine dicke Decke ein. Die Wärme des Feuers erfüllte den Raum, aber sie schien dem Bären wenig zu helfen, denn seine Atmung blieb schwerfällig und flach.
Jeremy sah hilflos zu, wie sich der Zustand des Bärenjungen immer weiter verschlechterte. Seine einst wachen Augen waren kaum noch geöffnet und zeigten nur noch die geringsten Lebenszeichen. Die Angst, das Tier zu verlieren, ergriff ihn. Der Gedanke, dass es sterben könnte, nachdem es die Welpen tapfer beschützt hatte, war unerträglich.
Jeremy schritt im Zimmer umher und suchte fieberhaft nach einer Lösung. Er wusste, dass die Tierrettung nicht rechtzeitig eintreffen würde – dafür hatte der Sturm gesorgt. Die Uhr tickte, und jede Sekunde, die verstrich, erinnerte ihn daran, wie kritisch die Situation geworden war.
Mit zitternden Händen griff er nach seinem Telefon und rief seinen Freund, den örtlichen Tierarzt, an. “Sie müssen mir helfen, bitte”, flehte Jeremy. Der Tierarzt, der den Ernst der Lage erkannte, reagierte sofort. “Bring das Bärenjunge her, Jeremy. Ich werde alles vorbereiten”, antwortete er.
Entschlossen wickelte Jeremy das Bärenjunge noch einmal ein, wobei er darauf achtete, seinen zerbrechlichen Körper vor der klirrenden Kälte zu schützen. Er trug es zu seinem Wagen, wobei ihm jeder Schritt schwer fiel, denn der Wind heulte um ihn herum und die Schneeflocken stachen ihm ins Gesicht.
Jeremy bewegte sich schnell, sammelte die Welpen ein und packte das Bärenbaby fest in die Decke ein, dessen zerbrechlicher Körper immer noch zitterte. Jeremy eilte nach draußen und kämpfte gegen den heftigen Wind an, als er die Welpen in sein Auto legte und sie vorsichtig auf dem Beifahrersitz befestigte.
Er wusste, dass es gefährlich war, bei diesem Wetter zu fahren – vereiste Straßen und schlechte Sicht machten jede Kurve tückisch -, aber die Dringlichkeit in seiner Brust überwog das Risiko.
Er konnte das Bärenjunge nicht sterben lassen, nicht nach allem, was es getan hatte. Die Reise fühlte sich wie ein heikler Balanceakt an. Jeremy wollte so schnell wie möglich zum Tierarzt rennen, aber die glatten Straßen zwangen ihn, vorsichtig zu fahren.
Immer wieder blickte er auf das Jungtier, dessen Atemzüge flach und unregelmäßig waren, und die tickende Uhr seines Zustands trieb Jeremy vorwärts. Er steuerte die kurvenreichen Straßen, die Sichtweite betrug kaum ein paar Meter. Jedes Mal, wenn das Auto auch nur leicht ins Rutschen geriet, klopfte Jeremys Herz heftiger.
Schließlich tauchte der schwache Schein der Tierarztpraxis durch den Schneesturm auf. Jeremy stieß einen Atemzug aus, von dem er nicht wusste, dass er ihn angehalten hatte. Er fuhr auf den Parkplatz, kam ins Schleudern und trug das Bärenjunge schnell hinein.
Der Tierarzt, der sein Wort gehalten hatte, stand bereit und wartete. Der Tierarzt nahm das Jungtier sofort mit nach hinten und ließ Jeremy mit den Welpen, die sicher in ihre Decke eingewickelt waren, im Wartebereich zurück. Stunden vergingen, und jede Minute dehnte sich, während Jeremy auf Neuigkeiten wartete.
Als der Tierarzt endlich auftauchte, lächelte er ihn beruhigend an. “Jeremy, Sie haben etwas Unglaubliches getan”, sagte er mit ruhiger, aber respektvoller Stimme. “Hätten Sie das Bärenjunge nicht rechtzeitig hergebracht, hätte es nicht überlebt. Zum Glück ist es jetzt stabil.”
Erleichterung überkam Jeremy, und seine Schultern gaben nach, als sich die Anspannung löste. Er erzählte dem Tierarzt, wie der Bär die Welpen beschützt hatte, die mutige Tat, die ihn dazu gebracht hatte, so viel zu riskieren. Der Tierarzt nickte und untersuchte die Welpen, die sich anscheinend gut von ihrer Tortur erholt hatten.
Als Jeremy aus dem Fenster schaute, bemerkte er, dass der Sturm endlich nachgelassen hatte. Der Schnee hatte aufgehört zu fallen, und die Welt da draußen lag unter einer ruhigen, stillen Decke. Die Straßen glitzerten unter den Straßenlaternen, das Chaos des Sturms war einer heiteren Ruhe gewichen.
Erschöpft von den Strapazen der Nacht ging Jeremy schließlich nach Hause. Die Wärme seines Bettes, nach der er sich seit dem Abend gesehnt hatte, bot ihm nun eine Atempause von der Kälte und den Sorgen, die ihn gepackt hatten. Er schlief ein und der Schlaf übermannte ihn, sobald er das Kissen berührte.
Als Jeremy am nächsten Morgen aufwachte, war sein erster Gedanke das Bärenjunge und die Welpen. Er zog sich schnell an, weil er sehen wollte, wie es ihnen ging. Die Straßen waren zwar immer noch schneebedeckt, aber jetzt war es viel sicherer, und die Wut des Sturms war nur noch eine ferne Erinnerung.
Als Jeremy in der Tierarztpraxis ankam, ging ihm das Herz auf, als er sah, dass das Jungtier wach war und seine Augen heller leuchteten als in der Nacht zuvor. Sobald das Jungtier Jeremy entdeckte, kroch es mit einem schwachen, aber entschlossenen Schritt zu Jeremy.
Jeremy kniete sich hin und streichelte sanft den Kopf des Bärenjungen, der sich an ihn lehnte und ein leises Wimmern von seinen Lippen gab. Das Jungtier leckte seine Hand ab, seine Dankbarkeit und Zuneigung waren deutlich zu spüren. Jeremys Augen trübten sich, als er erkannte, dass das tapfere Tier fast sein Leben für die Welpen geopfert hatte.
Zusammen mit dem Tierarzt kontaktierte Jeremy das örtliche Tierheim, und gemeinsam veranlassten sie, dass das Bärenjunge in eine Auffangstation für Wildtiere gebracht wurde, sobald es vollständig geheilt war. Der Tierarzt versicherte Jeremy, dass die Auffangstation dem Jungtier die nötige Pflege und Freiheit bieten würde, damit es sich in der Wildnis gut entwickeln konnte.
In den folgenden Tagen besuchte Jeremy die Tierarztpraxis häufig, um nach den Welpen zu sehen, die das Bärenbaby so heftig beschützt hatte. Jeder Besuch erinnerte ihn an die Tapferkeit des Welpen, und er empfand eine stille Dankbarkeit für das kleine Wesen, das sie in der Nacht beschützt hatte.
Als das Bärenjunge wieder zu Kräften kam, spürte Jeremy die bittersüße Last des Abschieds. Ihre gemeinsame Zeit war kurz gewesen, aber sie hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er sah zu, wie das Jungtier stärker wurde und wusste, dass es bald in ein Leben in der Wildnis zurückkehren würde.
Schließlich kam der Tag, an dem das Tierheimteam das Bärenjunge in sein neues Zuhause bringen sollte. Jeremy kniete sich neben das Jungtier und strich ihm ein letztes Mal sanft über das Fell, wobei er das Gewicht des Augenblicks spürte. Das Jungtier schaute ihn mit vertrauensvollen Augen an, und als es weggeführt wurde, machte sich ein leiser Schmerz in seinem Herzen breit, denn der Abschied fiel ihm schwerer, als er es sich vorgestellt hatte.
Die Mitarbeiter des Tierheims boten freundlicherweise an, auch die Welpen mitzunehmen, aber Jeremy konnte den Gedanken nicht ertragen, sich von ihnen zu trennen, nachdem sie gemeinsam einen so turbulenten Sturm überstanden hatten. Jeremy adoptierte die beiden Welpen und taufte sie zu Ehren ihres Mutes auf die Namen “Bear” und “Scout”
Jeremy, Bear und Scout wurden schnell unzertrennlich. Jeremy spürte ein Gefühl der Erneuerung, ein neues Kapitel brach an. Der Sturm, der ihm einst so beängstigend erschienen war, hatte ihm am Ende das größte Geschenk gemacht – die Geschichte seines Lebens und zwei treue Gefährten für ihn.